Silvesterlager 2008 / 09
Nach langer Vorbereitung in den Gruppenstunden brachen wir am 30.12 mit Bulli und Bahn ins Brexbachtal auf. Nach und Nach erreichten alle das Tal und der Zeltaufbau konnte beginnen, doch im Gegensatz zu unseren gewohnten Aufbauorgien mussten wir dieses mal nicht gegen den Schweiß sondern gegen die Kälte kämpfen. Wir hatten uns zwar alle auf winterlichen Temperaturen eingestellt, doch das was uns erwartete übertraf alles. Bei nicht weniger als fünf Grad unter Null am Tag und bitterkalten minus 14 in der Nacht wurde es wahrlich winterlich.
Da wir den frostigen Temperaturen nicht länger gewachsen waren unterbrachen wir nach dem ersten unserer zwei Zelte den Aufbau, um in der Jurte am Feuer unsere kalten Finger aufzutauen. Nachdem sich alle mit heißem Tee und kaltem Gebäck gestärkt hatten fühlten wir uns dem zweiten Zelt und der Kälte gewachsen und bauten unsere zweite Jurte das Küchenzelt auf, anschließend erkundeten wir das winterliche Tal, durch das sich die in Teilen gefrorene Brex zog.
Gegen Abend sammelten wir uns, um gemeinsam im Schlafsack liegend am Lagerfeuer den Tag ausklingen zulassen. Und wir waren uns alle einig im Urteil: kalt aber schön!
Den Silvestertag begannen wir mit einem typischen Lagerelement, der Morgenrunde. Die Kinder sollten mit Hilfe von Stichworten das bald vergangene Jahr reflektieren und anschließend gemeinsam das für sie Nachhaltigste festhalten. Diese im Vorfeld von den Leitern vorbereiteten spirituellen Impulse zogen sich wie ein roter Faden durch den eisigen Tag und waren ein guter Anlass, sich am Lagerfeuer aufzuwärmen.
Am Nachmittag teilten wir uns in zwei Gruppen und bereiteten die weiteren Highlights im Programm vor, die Versprechensfeier am Abend und die Schnitzeljagd für den Neujahrsmorgen. Leider mussten wir wegen eines akuten Krankheitsfall eines Leiters die Planung für die Versprechensfeier über den Haufen werfen, doch auch am wohlig warmen Feuer wurde es eine tolle Feier, die uns allen gerne in Erinnerung bleibt. Im Kern ging es bei der Feier um die Frage: Was kann ich verändern? In Anlehnung an einen Liedtext der Band die Ärzte (Deine Schuld / Auszg.: Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt) durfte jeder neu aufgenommene Jungpfadfinder sein Versprechen an die Gruppe geben, dabei ging es um Tugenden, die die Gruppe unseren Frischlingen zugewiesen hatte.
Um Mitternacht folgte dann der Höhepunkt, wir krochen aus unseren Schlafsäcken und quälten uns bei minus 14 Grad vor unser Schlafzelt, um das neue Jahr mit Raketen und Wunderkerzen zu begrüßen.
Der Morgen des neuen Jahres empfing uns mindestens genauso kalt wie das alte. Wir waren uns einig, dass wir die am Vortag geplante Schnitzeljagd abblasen würden und dafür mit dem Abbau früher zu beginnen, um eine Stunde früher als geplant Richtung Heimat aufzubrechen. Durchgefroren und voller für (fast) alle bisher einmaliger Erlebnisse erreichten wir Delrath und beeilten uns mit dem Ausladen, um zu schnell wie möglich in die hart verdienten heißen Badewannen zu kommen.
|